In Rauchzeichen vereint Gerold Effert sinnliche Gedichte voller Naturerfahrung. Sein am Haiku geschulter Sprachrhythmus schafft einen Zauber und eine Musikalitat, die der Naturgewalt - den Meeren, Kusten und Ufern - gewidmet ist. Wo viel Wasser ist, ist auch viel Nebel, und so verdichten sich die blaue(n) Schwaden in vielen Texten voller Duft und Licht und lassen die Kuste, das Ufer, nur ahnen. Anfang und Ende - der Tod, die letzte Uberfahrt, und der Aufbruch in ein neues Leben - sind die thematischen Pole. Dass Bohmen am Meer liegt, wusste der Dichter schon fruh und das bedeutet, dem Gewohnten entfliehen konnen (ausfahren werde ich bald aus der Enge des Tals). Anklange an Bachmann und Celan finden sich bei Effert mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Naturerfahrung ist hier eine Quelle der Lebenskraft. In logischer Konsequenz folgt treffsichere Zivilisations-kritik: Die titelgebenden Rauchzeichen sind nicht geheime Botschaften von Lagerfeuern oder Friedenspfeifen, sie sind unheilverkundender Qualm von brennenden Waldern und Stadten. Das Individuum versucht nicht zu loschen, sondern verriegelt das Haus winddicht und lausch(s)t heitrer Musik. Rezensionen: (...) Efferts Starke ist das gleichnishafte Naturgedicht, auch in diesem Band. Dort, wo beschrieben und aufmerksam beobachtet wird, liegen seine Potenzen. (...) Heinz Weissflog in SIGNUM