"Erfahrung" als Kategorie der Frühneuzeitgeschichte

Titel: "Erfahrung" als Kategorie der Frühneuzeitgeschichte : [die ... abgedruckten Beiträge basieren auf Vorträgen, gehalten auf der Dritten Konferenz der "Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit" im Deutschen Historikerverband (Essen, 16. - 18. September 1999)] / Paul Münch (Hrsg.)
Beteiligt:
Körperschaft:
Veröffentlicht: München : Oldenbourg, 2001
Umfang: 479 Seiten
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Historische Zeitschrift. Beihefte ; N.F., Bd. 31
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 3486644319
Lokale Klassifikation: 3 5 A ; 3 7 E

Das Buch verbindet Mikro- und Makrosphäre, die in der geschichtswissenschaftlichen Rekonstruktion der Vergangenheit meist nur getrennt wahrgenommen werden, mit Hilfe der Kategorie der "Erfahrung". Wer sich auf die individuellen und kollektiven Ebenen vergangener Erfahrungen einlässt, erkennt bald, dass sich klein/groß, innen/außen, theoretisch/praktische, subjektiv/objektiv und viele andere Dualismen nur theoretisch säuberlich trennen lassen, bei der praktischen Arbeit an den Quellen aber generell in vielfacher Vernetzung begegnen, mitunter auch auflösen. Die Spannweite der Themen reicht von Körpererfahrungen und religiösen Erfahrungswelten über Katastrophenerfahrungen bis hin zu spezifischen Institutionenerfahrungen, wie sie sich während der Frühen Neuzeit in der ländlichen Arbeitswelt, in den getrennten Konfessionen, bei der Anwendung des Rechts und bei der Durchsetzung "staatlicher" Macht mit wachsender Intensität fassen lassen. Die geschichtswissenschaftliche Erprobung des Erfahrungsparadigmas, die mit Rückgriff auf das methodologische Instrumentarium der Philosophie, der Theologie, der Ethnologie und insbesondere der Wissenssoziologie erfolgt, problematisiert den interdisziplinären Diskurs und eröffnet neue Wege geschichtswissenschaftlicher Arbeit.