Rituale der Ratswahl
Titel: | Rituale der Ratswahl : Zeichen und Zeremoniell der Ratssetzung in Europa (12. - 18. Jahrhundert) / von Dietrich W. Poeck |
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Verfasser: | |
Veröffentlicht: | Köln [u.a.] : Böhlau, 2003 |
Umfang: | XI, 364 S., [8 Bl.] : Ill., Kt. |
Format: | Buch |
Sprache: | Deutsch |
Schriftenreihe/ mehrbändiges Werk: |
Städteforschung. Reihe A, Darstellungen ; 60 |
RVK-Notation: |
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ISBN: | 3412188026 |
Hinweise zum Inhalt: |
Inhaltsverzeichnis
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Die jahrliche Wahl zum Rat musste in uberkommenen Formen und mit festgelegten Zeichen an bestimmten Orten und haufig uber Jahrhunderte an demselben Tag durchgefuhrt werden. In den mit der Wahl verbundenen Zeichen und Zeremonien wurden die Grundlagen der stadtischen Verfassung vorgestellt. Die handelnden Personen, Wahlmanner und Ratsherren, bewegten sich in einer durch die Tradition vorgegebenen Choreographie. Prozessionen, festgelegte Fragen und Antworten, Handschlag und Gluckwunsche starkten die Gruppenbeziehungen. Offentliche Auftritte der an der Wahl beteiligten Gruppen und geheime Verhandlungen folgten aufeinander, bis schliesslich der neue Rat feierlich der Burgerschaft verkundet wurde. "O Leipziger Jerusalem, vergnuge dich an diesem Feste", so forderte eine Arie der Ratswahlkantate Johann Sebastian Bachs von 1730 die Stadt zur Freude auf. Dem "neuen Regiment" war demnach zu gehorchen, da es nicht nur eine "Gabe Gottes" sondern "Gottes Ebenbild" war. Die komplexen Rituale dieser "Wandlung" des Rates werden in Fallstudien fur die Zeit vom 12. bis zum 18. Jahrhundert mit reichem Bildmaterial vorgestellt.