Kunst und Identitätspolitik

Titel: Kunst und Identitätspolitik : Architektur und Bildkünste im Prozess der tschechischen Nationsbildung / von Michaela Marek
Verfasser:
Veröffentlicht: Köln ˜[u.a.]œ : Böhlau, 2004
Umfang: VIII, 461 S., [38] Bl. : Ill.
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Hochschulschrift: Zugl.: Kiel, Univ., Habil.-Schr., 2000
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 3412142026
Lokale Klassifikation: 23 8 P 351 ; 23 9 B ; 23 9 D ; 23 9 E ; 23 9 F ; 23 9 K ; 23 15 L

Die nationale Emanzipation der Tschechen im 19. Jahrhundert gilt als Modellfall der Formierung einer staatslosen Sprach- und Kulturnation. Sie vollzog sich innerhalb des habsburgischen Vielvolkerstaates in direkter Konkurrenz mit der deutschsprachigen Gesellschaft, ihrer Kultur und Politik in Bohmen und der Monarchie, aber ohne je staatliche Eigenstandigkeit anzustreben. Architektur und Stadtplanung ebenso wie viele Werke der Bildkunst in offentlichem Raum definierten kulturelle Eigenart und Differenz. So konnte ein Kanon erstellt werden, der zugleich ein Identifikationsangebot darstellte und die spezifische tschechische Kultur gegenuber konkurrierenden Nationalkulturen positionierte. Zugleich war die Kunstpolitik der tschechischen Nationalbewegung von Anfang an ein wichtiges Instrument der Integration und Ausdifferenzierung der nationalen Gesellschaft.