Traumland Osten

Nichts scheint die Phantasie der Deutschen im 20. Jahrhundert mehr beflëgelt zu haben als der Osten Europas. Ob es um die Dostojewski-Verehrer auf der Suche nach spiritueller Erneuerung oder um die zahlreichen Bewunderer der Sowjetunion geht - fër sie alle war der Osten Ziel ihrer Hoffnungen und Sehnsëchte. In gleichem Maße aber diente der Osten den Deutschen auch als Projektionsfläche fër ihre Ängste und Phobien: Immer wieder ritten "asiatische Horden" durch ihre Alpträume. Die von Gregor Thum zusammengestellten Beiträge gehen diesem komplexen Verhältnis der Deutschen zum Osten Europas nach. Dabei begegnen sie einer Wahrnehmung, die sich zwischen ëberspannten Erwartungen und ëbertriebenen Ängsten hin und her bewegte, die aber nur selten von einem nëchternen Blick auf die Realitäten des östlichen Europa geprägt war.