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Esten und Deutsche in den baltischen Provinzen Russlands

Titel: Esten und Deutsche in den baltischen Provinzen Russlands : Fremdheitskonstruktionen, Lebenswelten, Kolonialphantasien 1750 - 1850 / Ulrike Plath
Verfasser:
Veröffentlicht: Wiesbaden : Harrassowitz, 2011
Umfang: 360 S. ; 240 mm x 170 mm
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Veröffentlichungen des Nordost-Instituts ; 11
Hochschulschrift: Teilw. zugl.: Mainz, Univ., Diss., 2006
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 9783447058391
Buchumschlag
X
Lokale Klassifikation: 44 15 L ; 47 15 L ; 44 5 A ; 47 5 A ; 44 13 K ; 47 13 K

Uber 700 Jahre waren Deutsche und Esten im Baltikum standisch und kulturell voneinander getrennt. Wahrend die Deutschen die Oberschicht bildeten, waren die "undeutschen" Esten (und Letten) als Leibeigene in Stadt und Land an ihre Herren gebunden. Durch die Aufhebung der Leibeigenschaft 1816?1819 und die allmahliche Umverteilung des Landbesitzes wurden aus den alten Abgrenzungen nationale. In deutschsprachigen Erinnerungen, Briefen, Reise- und Landerberichten sowie in Zeitungen und Zeitschriften und in wissenschaftlichen Abhandlungen wurde die Rolle der Esten und Deutschen wahrend des Umbruchs zur Moderne zwischen 1750 und 1850 unterschiedlich reflektiert. Die an ein breites Publikum, Wissenschaftler wie Laien, gerichtete Studie zur baltischen Kulturgeschichte verbindet Diskursanalyse, Sozial- und Alltagsgeschichte. Sie schlagt einen Bogen von der Analyse der baltischen National- und Regionalstereotypen uber die Zivilisationstheorien der Zeit der Aufklarung bis hin zu den deutschen Kolonialphantasien und dem spezifisch deutschbaltischen Kolonialdiskurs. Zugleich rekonstruiert sie alltagliche Formen des Kulturtransfers, die Bedeutung kultureller Mittler und die Orte des Kulturkontakts. Sie stellt Ideologie und Lebenswelt gegenuber und weist neue Wege der transnationalen Baltikumforschung auf.