Deutsche und ungarische Minderheiten in Kroatien und der Vojvodina 1918 - 1941
| Titel: | Deutsche und ungarische Minderheiten in Kroatien und der Vojvodina 1918 - 1941 : Identitätsentwürfe und ethnopolitische Mobilisierung / Carl Bethke |
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| Verfasser: | |
| Veröffentlicht: | Wiesbaden : Harrassowitz, 2009 |
| Umfang: | 718 Seiten : Diagramme ; 25 cm |
| Format: | Buch |
| Sprache: | Deutsch |
| Schriftenreihe/ mehrbändiges Werk: |
Balkanologische Veröffentlichungen ; 47 |
| RVK-Notation: | |
| ISBN: | 9783447059244 ; 3447059249 |
| Hinweise zum Inhalt: |
Inhaltsverzeichnis
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Bei den deutschstammigen "Schwaben" der Vojvodina und Ost-Kroatiens ging in der spaten Habsburger Monarchie der soziale Aufstieg zum grossen Teil mit der Annahme einer (pro-) ungarischen oder kroatischen politischen Identitat einher. In Jugoslawien setzte sich dem gegenuber ab 1918 ein Selbstverstandnis als "deutsche Minderheit" durch. Der Erfolg dieser v. a. uber das Netzwerk des "Schwabisch- Deutschen Kulturbundes" vermittelten Identitatsoption im "Alltag" lag zum Teil begrundet in der Unterstutzung aus dem Deutschen Reich, er korrespondierte aber auch mit Trends gesellschaftlichen und sozialen Wandels sowie spezifischen innen- und aussenpolitischen Konstellationen. Der Einfluss des NS-Regimes sowie entsprechender Propagandaeffekte und Mobilisierungstechniken bewirkten Modifikationen in den Feldern von Ideologie und Habitus, zugleich verbreiterten sich die anvisierten Zielgruppen gegen konkurrierende Angebote etwa der Kroatischen Bauernpartei. Die nach jahrelangen Konflikten 1939 erfolgte ,"Machtergreifung" der nationalsozialistischen "Erneuerer" im Kulturbund und seinen Institutionen 1939 sollte schliesslich auf Ansatze "parallelgesellschaftlicher" Strukturen hinauslaufen. Ein historischer Vergleich mit der ethnopolitischen Mobilisierung der ungarischen Minderheit - als Irredenta, unter deutlich anderen sozialgeschichtlichen Rahmenbedingungen - zeigte einige konvergente Muster. Es konnten hinsichtlich Politik, Gesellschaft, Organisation und Ideologie aber auch markante Differenzen festgestellt werden, die zur genaueren Spezifizierung und Typologisierung beider Falle beitragen.


