Religion und Erinnerung

Titel: Religion und Erinnerung : die Religionspolitik Kaiser Hadrians und ihre Rezeption in der antiken Literatur / Peter Kuhlmann
Verfasser:
Veröffentlicht: Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2002
Umfang: 1 Online-Ressource (296 Seiten)
Format: E-Book
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Formen der Erinnerung ; 12
Hochschulschrift: Habilitationsschrift, Justus-Liebig-Universität Gießen, 2000/2001
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 3525355718

Das 2. Jahrhundert n.Chr. ist im Bereich der Altertumswissenschaft ein bislang wenig erforschtes Gebiet dies gilt insbesondere fur die Religionsgeschichte. Peter Kuhlmanns Studie widmet sich der Religionspolitik und Religiositat Kaiser Hadrians (117138 n.Chr.) und ihrer Reflexe in der antiken Literatur. Erstmals werden alle literarischen Quellen zum Thema herangezogen und analysiert: die Geschichtswerke des Cassius Dio, des Eusebios und des Verfassers der Historia Augusta, Gedichte und Briefe Hadrians, seine Korrespondenz mit Delphi, juristische Bestimmungen, Inschriften aus dem sakralen Bereich, die Reste hymnischer Verehrung des Antinoos sowie eine groae Zahl archaologischer Denkmaler.Auf der Basis dieses reichen Quellenmaterials arbeitet Peter Kuhlmann einerseits heraus, welche narrativen Strategien und welche Erinnerungsinteressen der antiken Historiografie zugrunde liegen. Zum anderen macht er sichtbar, welche politischen Implikationen die meisten religiosen Maanahmen Hadrians hatten, wie Hadrian auf kulturelle Traditionen zuruckgreift, um seine Herrschaft zu legitimieren, und wie er einzelne Gruppen und Regionen aufwertet, indem er die lokalen Kulte an die Kulte fur Zeus, Antinoos und ihn, den Kaiser, anbindet. Hadrian sah sich als gottlichen Alleinherrscher und Heilsbringer des gesamten Imperium Romanum wie Zeus, der als Konig der Gotter regierte. Die Studie zeigt eindringlich, dass in der antiken Gesellschaft Politik und Religion eine untrennbare Einheit bilden.