Jüdische Gemeindestatuten aus dem aschkenasischen Kulturraum

Titel: Jüdische Gemeindestatuten aus dem aschkenasischen Kulturraum : 1650 - 1850 / hrsg. von Stefan Litt
Beteiligt:
Veröffentlicht: Göttingen ˜[u.a.]œ : Vandenhoeck & Ruprecht, 2014
Umfang: 562 S. : Ill.
Format: Buch
Sprache: Deutsch; Hebräisch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Archiv jüdischer Geschichte und Kultur ; 1
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 3525310153 ; 9783525310151
Lokale Klassifikation: 31 11 M ; 31 12 J ; 31 5 E ; 25 8 A 221 ; 25 8 N 175 ; 25 3 F ; 38 8 D 32 ; 38 3 F

English summary: This volume offers a broad view on the statutes of Ashkenazic communities in their seventeenth and eighteenth century heyday. For the first time it enables researchers to have an overview on more than 150 years of Jewish legal history in its most prominent Yiddish and Hebrew sources. German description: Judische Gemeinden in Europa pflegten bereits seit dem Mittelalter den Brauch, Regelwerke zu schaffen, die die Grundrichtlinien fur das gewollte Verhalten innerhalb der meist autonomen Gemeinschaften zusammenfassten, aber auch nicht selten Bezug auf die Kontakte zur nichtjudischen Umwelt schafften. Diese Statuten wurden in Hebraisch mit dem Begriff Takkanot bezeichnet, der in seiner Grundbedeutung so viel wie Vervollkommnung bedeutet. In den autonomen judischen Gemeinden wurden diese Gesetzeskompilationen seit dem Mittelalter nicht mehr ausschliesslich von religionsgesetzlichen Autoritaten, sondern zunehmend auch von Vorstehern und Altesten erstellt, naturlich immer unter Wahrung des hochkomplexen Bereiches der zahlreichen Gebote. Sie bestimmten weitaus mehr Bereiche des Lebens in der Gemeinschaft als nur den religiosen Bereich. Seit dem Aufbluhen der judischen Gemeindeautonomie ab dem 10. und 11. Jahrhundert wurde der Bedarf solcher Regelungen immer grosser, da der eigenen Gerichtsbarkeit naturlich auch entsprechende normative Grundlagen gegeben werden musste. Beinahe flachendeckend treten die Gemeindestatuten dann als Phanomen in der Fruhen Neuzeit auf, dabei zunehmend ausdifferenziert, stark an sakularen Themen orientiert und mit deutlichen lokalen Besonderheiten versehen.Dem Phanomen der Takkanot in seiner gesamten Breite wurde in der Forschung bislang nur wenig Beachtung geschenkt. Insgesamt haben sich Historiker mit judischen Gemeindestatuten erst in den letzten 120 Jahren befasst, wobei jedoch nie eine dichte Folge von Arbeiten oder gar Kontroversen dazu entstanden. Der vorliegende Band erlaubt erstmals eine breite Gesamtsicht uber 15 bedeutende aschkenasische Statutentexte aus der Zeit vom 17. bis zum fruhen 19. Jahrhundert im Originaltext und in ausgewahlten Teilen auch in deutscher Ubersetzung.