Jüdische Erfahrungen und Loyalitätskonflikte im Ersten Weltkrieg

Titel: Jüdische Erfahrungen und Loyalitätskonflikte im Ersten Weltkrieg / von Sarah Panter
Verfasser:
Veröffentlicht: Göttingen ˜[u.a.]œ : Vandenhoeck & Ruprecht, 2014
Umfang: 410 S. : Kt.
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz ; 235 : Abteilung für Universalgeschichte
Hochschulschrift: Zugl. leicht überarb. Fassung von: Freiburg, Br., Univ., Diss., 2013 u.d.T.: Panter, Sarah: Loyalitätskonflikte und Neuorientierungen - Die Aushandlung jüdischer Identitätsentwürfe in Europa und den USA während des Ersten Weltkriegs
RVK-Notation:
Schlagworte:
Andere Ausgaben: Erscheint auch als Online-Ausgabe. 10.13109/9783666101342
ISBN: 3525101341 ; 9783525101346

Im Ersten Weltkrieg kampften judische Soldaten in den Armeen aller Kriegsparteien. Zugleich sahen sich auch die judischen Gemeinschaften in der Heimat der beteiligten Nationen mit einer in diesem Ausmass bisher ungekannten Herausforderung konfrontiert: Sie mussten ihre grenzuberschreitenden judischen Solidaritatsvorstellungen mit ihren staatsburgerlichen Loyalitatsvorstellungen in Ausgleich bringen und (wenn notwendig) verteidigen. Verscharft wurde dieses Dilemma durch die humanitare Lage der judischen Zivilbevolkerung in Osteuropa, durch deren Siedlungsgebiet die ostliche Kriegsfront verlief - eine Konstellation, die wiederum selbst nicht ohne Ruckwirkungen auf die Debatten der Juden in Europa und den USA blieb. Indem die Studie judische Kriegserfahrungen aus dem deutschsprachigen und dem angloamerikanischen Raum analysiert, kann sie die Deutungskampfe uber verschiedene Vorstellungen und Praktiken des Judischseins wahrend des Krieges erstmals systematisch-vergleichend gegenuberstellen. Dabei gelingt es ihr insbesondere auch, die Dynamiken zwischen den judischen Akteuren und deren Handlungsspielraume in den Fokus zu rucken. Insgesamt leistet die Studie damit einen wichtigen Beitrag dazu, das Narrativ einer fur das 20. Jahrhundert oft vereinfacht dargestellten judischen Untergangsgeschichte (Deutschland, Osterreich) einerseits und einer judischen Erfolgsgeschichte (Grossbritannien, USA) andererseits aufzubrechen und der historiografischen Sogwirkung der Erfahrungen des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs zu entziehen.