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Silber und Macht

Titel: Silber und Macht : Fernhandel, Tribute und die piastische Herrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800 - 1100) / Dariusz Adamczyk
Verfasser:
Veröffentlicht: Wiesbaden : Harrassowitz, 2014
Umfang: 385 S. : Kt.
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Quellen und Studien / Deutsches Historisches Institut Warschau ; 28
Hochschulschrift: Zugl.: Hannover, Univ., Habil.-Schr., 2013
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 9783447101684 ; 3447101687
Buchumschlag
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Lokale Klassifikation: 32 7 B ; 32 13 G ; 32 13 H ; 32 13 D

Etwa 300 Jahre lang stromten zuerst arabische, dann deutsche und englische Munzen nach Ost- und Nordeuropa ein und beeinflussten somit nicht nur die okonomischen, sondern auch die gesellschaftlichen und politischen Strukturen dieser Grossregion tiefgehend. Viele der autarken Gesellschaften kamen in Kontakt mit den Zivilisationen Eurasiens. Dabei wurde Silber zum strategischen Herrschaftsinstrument, mit dem die piastische Dynastie die Verteilung der fur das Selbstverstandnis der Elite erforderlichen Prestigeguter zu kontrollieren und zu monopolisieren suchte. Die Notwendigkeit, Edelmetalle anzuhaufen, sie zur Schau zu stellen und zu verteilen, um so viele "Klienten" wie moglich zu gewinnen, diente folglich der Machtsicherung und -konsolidierung. Das wirft Fragen auf: Wie hat das Streben, den benachbarten Bevolkerungsgruppen Abgaben und Tribute abzupressen, um an Guter zu kommen, die in die Handelsnetze eingespeist und gegen Silber eingetauscht werden konnten, die Expansion der fruhen Staaten im ostlichen Europa stimuliert? Inwieweit haben die neuen Dynasten Tribute bereits in Form von Edelmetallen eingetrieben? Und nicht zuletzt: Wie reagierten die Herrscher auf die Verschiebung der Silberstrome und ihren Ruckgang? Der Autor untersucht das Thema in einer breiten chronologischen und geografischen Perspektive anhand der im ostlichen Europa deponierten Silberfunde, schriftlicher Quellen sowie archaologischer Studien. Die Vielfalt des Materials legt nahe, dass die Formierung von Macht- und Herrschaftszentren ein Prozess war, der in seiner ganzen Tiefe und Breite erst in Verbindung mit kontinentalen, zeitweise transkontinentalen Verflechtungen und Vernetzungen verstandlich wird.