Deutsch im Baltikum

Titel: Deutsch im Baltikum : eine annotierte Forschungsbibliographie / Ineta Balode und Dzintra Lele-Rozentāle ; unter Mitwirkung von Manfred von Boetticher und Reet Bender
Verfasser: ;
Beteiligt: ;
Veröffentlicht: 2016
Umfang: 358 Seiten : Illustrationen
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart ; Band 17
Schlagworte:
ISBN: 3447105984 ; 9783447105989
Lokale Klassifikation: 44 3 C ; 3 10 B ; 3 10 Bb ; 3 1 C ; 44 15 K

Die deutsche Kultur- und Sprachgemeinschaft im Baltikum - gemeint sind Estland und Lettland als Nachfolgestaaten des mittelalterlichen Livlands und der spateren Ostseeprovinzen des russischen Reichs Livland, Estland und Kurland - ist seit bald achtzig Jahren historische Vergangenheit. Dennoch hat ihre Geschichte sichtbare Spuren in der Region hinterlassen und weckt noch heute reges Interesse. Viele Fragen bedurfen zusatzlicher Aufarbeitung, zumal die gemeinsame Vergangenheit im gesellschaftlichen Gedachtnis der baltischen Lander teilweise immer noch mit tradierten Stereotypen behaftet ist.Die Bibliografie greift einen wichtigen Aspekt auf: die Sprache der Deutschbalten, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts zum gezielten Untersuchungsobjekt wurde und zunehmend auch eine identitatsstiftende Bedeutung bekam. Im Laufe der Zeit wurden Fragen des regionalen Charakters, der historischen Entwicklung und der Sprachpflege in zahlreichen wissenschaftlichen Aufsatzen und Monografien sowie in popularwissenschaftlichen und unterhaltsamen Zeitungsartikeln behandelt: zuerst von den Deutschbalten selbst, spater, insbesondere seit den 1980er-Jahren, uberwiegend von estnischen und lettischen Sprach- und Kulturwissenschaftlern.Die Bibliografie bietet damit eine chronologische Darstellung der Forschungsgeschichte zur deutschen Sprache in der baltischen Region, die im Mittelniederdeutschen ihren Anfang nahm und in Hochdeutsch mit regional gepragter Umgangssprache ihren Abschluss fand. Die Annotationen ermoglichen einen gezielten Zugang zu relevanten Aussagen, die nicht nur sprachwissenschaftlich verwertbar sind, sondern ebenso historische Erkenntnisse erganzen oder untermauern, zugleich aber auch unter moderner kontaktlinguistischer Fragestellung von Bedeutung sind.