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Zusammenfassung: In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, nicht lange vor 13431, trug ein Mönch des Klosters KastF in eine heute im Staats archiv Amberg verwahrte Sammelhandschrift 790 spätmittelhochdeutsche Paarreimverse ein.3 Unter dem Titel An dem buch vint man ze lesen / Wer Kast! Stiffter sind gewesen schildert der unbekannte Verfasser die Geschichte der führenden Adelsgeschlechter des Nordgaus vor und nach der um 1100 erfolgten Gründung seines Klosters.4 Im Rahmen dieser Tagung, die von Seite der Historiker versucht, die erstaunlichen archäologischen Ergebnisse zur Frühgeschichte der Burg Sulzbach einzuordnen, kommt den Ausführungen dieser Kastler Reimchronik herausragende Bedeutung zu. Das Fehlen urkundlicher Erwähnungen Sulzbachs - sicher bis zum Jahr 1071', wahrscheinlicher sogar bis in das erste Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts 6 -, das einhergeht mit einem Mangel an historiographischen Nachrichten, zwingt dazu, dieser eigentlich sehr späten Quelle gesteigerte Aufmerksamkeit zu schenken. Denn bis ins 14. Jahrhundert ist die Kastler Reimchronik die wichtigste historiographische Quelle zur Geschichte dieses Teils der Oberpfalz. Noch im Mittelalter wurden ihre Ausführungen rezipiert und bildeten die Grundlage für weitere Geschichtswerke, die sich mit der Historie des Klosters und des Raums befassten.7 Selbst die moderne kritische Forschung stand dieser Quelle seit den Tagen Josef Moritz' sehr aufgeschlossen gegenüber. 8 Sie ist nach Karl Bosl, "von besonderer Bedeutung, um so mehr als jeder, der sich mit der Geschichte des alten Nordgaus befasst, auf [ ... ] die Kastler Gründungssage stößt".9
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