Modernität durch Verfahren

Titel: Modernität durch Verfahren : Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen / von Donata Zehner
Verfasser:
Körperschaft:
Veröffentlicht: Berlin : Duncker & Humblot, [2021]
Umfang: 440 Seiten
Format: Buch
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Schriften zur Rechtsgeschichte ; Band 201
Hochschulschrift: Dissertation, Universität Passau, 2020
RVK-Notation:
Schlagworte:
Andere Ausgaben: Erscheint auch als Online-Ausgabe: Zehner, Donata. Modernität durch Verfahren. - Berlin : Duncker & Humblot, 2021. - 1 Online-Ressource (440 Seiten)
ISBN: 9783428183463 ; 9783428583461

Napoleon strebt nach einem einheitlichen Prozessrecht für ganz Europa. Zu diesem Zweck erlässt er Kodifikationen, die er während seiner Feldzüge in den verschiedensten Gegenden zur Geltung bringt. Nach Abzug seiner Truppen treffen in Preußen und Österreich Inquisitionsprozess und modernes Verfahren aufeinander.

Schlesien erscheint als vom Dualismus der Hegemonialmächte geprägtes Gebiet besonders interessant. In der Gerichtsverfassungsdiskussion ist eine Tendenz der Zurückhaltung bzgl. der Übernahme französischer Rechtsinstitute erkennbar. Führende Rechtswissenschaftler warnen vor Übereilung. Die französische Rechtsordnung wird als eine unter vielen und im Heimatland umstritten dargestellt. Häufig erfolgt eine inhaltliche Bezugnahme ohne Herkunftshinweis. Stattdessen werden französisch geprägte einheimische Gesetzeswerke genannt. Mithin gelingt es Napoleon nach seinem Tod jedenfalls faktisch, die schlesische Gerichtsverfassungsdiskussion des 19. Jahrhunderts nachhaltig zu beeinflussen.