Im Übrigen ging man zu Fuss.

Titel: Im Übrigen ging man zu Fuss. : Alltagsmobilität in der Schweiz 1848-1939
Verfasser:
Veröffentlicht: Basel : LIBRUM Publishers & Editors LLC, 2019
Format: E-Book
Sprache: Deutsch
RVK-Notation:
Schlagworte:
ISBN: 9783906897363
alg: 49018884
001A    $06055:28-01-22 
001B    $01999:15-11-24 $t18:33:28.000 
001D    $06055:28-01-22 
001U    $0utf8 
001X    $00 
002@    $0Oax 
002C    $aText $btxt $2rdacontent 
002D    $aComputermedien $bc $2rdamedia 
002E    $aOnline-Ressource $bcr $2rdacarrier 
003@    $0490188842 
004A    $A978-3-906897-36-3 
007A    $0490188842 $aHEB 
007I    $0doab-handle/20.500.12854/71148 
009Q    $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $xH 
010@    $ager 
011@    $a2019 
013D    $RWissenschaftliche Literatur $#Dissertations, Academic $#Thèses et écrits académiques $74113937-9 $8Hochschulschrift [Ts1] $9085338818 
017B    $aZDB-94-OAB 
021A    $aIm Übrigen ging man zu Fuss. $dAlltagsmobilität in der Schweiz 1848-1939 
028A    $BVerfasser $4aut $D20231015 $Ecgwrk $8Spielmann, Benjamin [Tp3] $9457708999 
033A    $pBasel $nLIBRUM Publishers & Editors LLC 
033E    $pThe Hague $nOAPEN FOUNDATION 
037I    $2cc $uhttps://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ 
037J    $aOpen Access $qDOAB $2star $uhttps://purl.org/coar/access_right/c_abf2 $fUnrestricted online access 
044A    $aMobilitätsgeschichte $S## $N653 
044A    $aMobilitätsbiografien $S## $N653 
044A    $aMobilitätsverhalten $S## $N653 
044A    $aVerkehrsgeschichte $S## $N653 
044A    $aInfrastrukturgeschichte $S## $N653 
044K    $RHelvetische Republik $#Schweiz $#Schweiz $#Schweiz $#Suisse $#Switzerland $#Helvetia $#Helvetien $#Eidgenossenschaft Schweiz $#Svizzera $#Confédération Suisse $#Confederazione Helvetica $#Confederazione Federale $#Confédération Helvétique $#Confederaziun Svizra $#Svájci Hozzájárulás $#Svizzra $#Schweizerische Eidgenossenschaft $#Confederazione Svizzera $#Confoederatio Helvetica $#Swiss Confederation $#Svizra $#Suiza $#Confederación helvética $#Confédération helvétique $#Confederazione elvetica $#Confédération suisse $#Confederazione helvetica $#Helvetische Republik $#Schweytzerlandt $#Schweytz $#Schweitz $#Schweizer-Land $#Eydgenoschafft Schweiz $#Eydgnosschaft Schweiz $#Eydgnossschafft Schweiz $#Eydgnoßschafft Schweiz $#Eydgenossenschafft Schweiz $#Eidgnossschafft Schweiz $#Helvetische Eidgenossschaft $#Hélvetie $#Schwiz $#Switz $#Corpus helveticum $74053881-3 $8Schweiz [Tgz] $9085149675 
044K    $RMigration $RSoziale Mobilität $#Mobilität $#Mobilität $#Mobilität $#Bevölkerungsmobilität $74039785-3 $8Mobilität [Ts1] $9085108901 
044K    $#Traffic flow $#Circulation $#Verkehr $#Verkehr $#Verkehrswesen $#Verkehr $#Verkehrswesen $74062901-6 $8Verkehr [Ts1] $9085175870 
044K    $RPrivatleben $RLebenswelt $RAlltagskultur $#Vie pratique $#Alltagsphänomen $#Alltagsleben $#Alltagswelt $#Lebensweise Alltag $#Tägliches Leben $74001307-8 $8Alltag [Ts1] $9084994274 
044K    $RVerkehr $#Pedestrian traffic flow $#Piétons $#Fußgänger Verkehr $#Fussverkehr $74155750-5 $8Fußgängerverkehr [Ts1] $9085663131 
045E    $c900 
045R    $aGeschichte 1848-1939 
045Z    $8NW 3350 [Tkv] $9410950734 
047A    $aSacherschließung maschinell aus paralleler Ausg. übernommen 
047I    $aIn drei Hauptteilen der Dissertation werden grundlegende Entwicklungen der Alltagsmobilität in der Schweiz von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg herausgearbeitet. Alltagsmobilität wird als Pendler-, Freizeit- und Einkaufsmobilität verstanden. Der erste Hauptteil beschäftigt sich mit dem Bau und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, der zweite mit dem Aufkommen und der Verbreitung von fünf Verkehrsmitteln (Eisenbahn, Tram, Fahrrad, Automobil, Zufussgehen. Das Zufussgehen wird zu Vergleichszwecken und wegen seiner hohen Bedeutung dazugezählt). Es stellt sich heraus, dass ausgebaute Strassen- und Schienennetze sowie moderne Verkehrsmittel bei alltäglichen Mobilitätsbedürfnissen und -praktiken eine untergeordnete Rolle spielten. Zwar konnten Wege zum Arbeitsplatz dank günstiger Arbeiter- und Monatsabonnemente, der Verdichtung der Fahrpläne sowie der Elektrifizierung der Netze vielfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Auch das Fahrrad war ein wichtiges Pendlerwerkzeug und erlaubte es grossen Bevölkerungskreisen zudem erstmals, die nähere Wohnumgebung an den Sonntagen für mehrere Stunden zu verlassen. Die meisten Strecken wurden im Alltag hingegen zu Fuss bewältigt: Mangelnde Alternativen, geringe finanzielle Handlungsspielräume, das Warten auf Anschlüsse des öffentlichen Verkehrs, die Schadensanfälligkeit der Fahrräder, ein dürftiger Strassenzustand sowie die fehlende Privatsphäre und die beengten Raumverhältnisse in Eisenbahnen und Trams trugen dazu bei, dass viele Menschen Wege im Alltag zu Fuss zurücklegten. Der Automobilbestand nahm zwar stetig zu, weniger als jeder zehnte Haushalt besass vor dem Zweiten Weltkrieg indes ein Automobil. Wegen hoher Anschaffungs- und Betriebskosten sowie der Erfordernis eines Führerscheins spielte das Automobil in der Alltagsmobilität deshalb kaum eine Rolle. Die räumlichen Aktionsradien waren im Alltag oft verhältnismässig klein. Dies zeigte sich bei den Einkäufen und in der Freizeitgestaltung. Die Einkäufe wurden in Verkaufsläden und auf Wochenmärkten getätigt, die in Gehdistanz lagen. Die Freizeit spielte sich häufig in oder nahe der Wohnstätten ab: Im Winter verbrachten viele Menschen die arbeitsfreie Zeit im eigenen Wohnhaus oder bei Nachbarn; dies unter Einbezug von geselligen Aktivitäten wie Singen, Rätseln und Geschichtenerzählen. Im Sommer stand der Spaziergang hoch im Kurs; dies unter anderem deshalb, weil er keine monetären Mittel voraussetzte. Das örtliche Wirtshaus hatte eine grosse Bedeutung für viele männliche Dorf- und Stadtbewohner und wurde von diesen regelmässig frequentiert. Allerdings ermöglichten Gruppenrabatte der Eisenbahngesellschaften und der Schweizerischen Post, dass beispielsweise Schulkinder und Angehörige von Vereinen ihr nahes Umfeld mit Eisenbahn und Postauto auf Schul- und Vereinsreisen punktuell verlassen und entlegene Landesregionen kennenlernen konnten. Alpen- und Seeregionen bildeten häufig das Reiseziel, wo oft auch wirtschaftlich Gutsituierte aus dem In- und Ausland ihre Freizeit verbrachten. Im dritten Teil der Arbeit wird Mobilität anhand von sechs Biografien untersucht, womit die strukturellen Entwicklungen aus den ersten beiden Teilen durch Einzelperspektiven erweitert werden. Die Tendenzen aus den ersten beiden Teilen bestätigen sich dabei weitgehend: Das Zufussgehen ist in allen sechs Biografien die vorherrschende Fortbewegungsart. Dies einerseits deshalb, weil Wege im Alltag generell kurz waren und das nahräumliche Umfeld des Wohnhauses nur vereinzelt verlassen wurde beziehungsweise werden musste. Längere Strecken, etwa für Arzt-, Krankenhaus- oder Verwandtschaftsbesuche, wurden vorzugsweise mit Eisenbahn und Postauto bewältigt. Andererseits zeigt sich in den Biografien, dass Mobilitätsverhalten stark von den Bedürfnissen des Alltags geprägt war. Die Arbeit in der Landwirtschaft und in der Fabrik sowie häusliche Verpflichtungen gaben die Tagesstrukturen der Mobilitätsakteure grösstenteils vor, wodurch kaum finanzielle und zeitliche Spielräume bestanden, um individuelle Mobilitätsbedürfnisse abseits der Zwänge und Routinen des Alltags zu realisieren. Moderne Verkehrsmittel waren einerseits kaum erschwinglich, andererseits mit Ausnahme des Pendelns nur bedingt erforderlich. In den Biografien kommt auch zum Ausdruck, dass die residenzielle Mobilität (Wohnsitzwechsel) eine grosse Bedeutung hatte: Umzüge standen in enger Verbindung mit dem Beginn einer Ausbildung, mit der Gründung einer Familie oder mit dem Wechsel des Arbeitsplatzes. Menschen im jüngeren Alter verliessen das Elternhaus vorübergehend, um Sprachkenntnisse zu erwerben sowie Berufs- und Lebenserfahrungen zu sammeln. Die temporären Wohnsitze dieser Bevölkerungsgruppe lagen nicht selten in anderen Landesteilen oder im Ausland, womit der räumliche Nahbereich deutlich überschritten wurde. Der Dissertation liegt ein breitgefächertes Quellenkorpus zugrunde. Dieses besteht einerseits aus Strassenverkehrszählungen, Eisenbahnstatistiken, Fahrgastzahlen der Bahn- und Tramgesellschaften sowie Automobil- und Fahrradbeständen. Mit diesen eher quantitativen Quellen werden übergeordnete Entwicklungen untersucht. Andererseits kommen qualitative Quellen zum Einsatz, mit denen Aspekte von Mobilität aus einer individuellen Ebene herausgearbeitet werden und die helfen, längerfristige Trends auszuleuchten oder zu hinterfragen. Dazu gehören Zeitungsartikel, Reiseführer und Biografien. In den Biografien, die das Herzstück der qualitativen Quellen konstituieren, können alltägliche Mobilitätsbedürfnisse, -muster und -wahrnehmungen, aber auch Brüche und Übergänge im Mobilitätsverhalten besonders gut rekonstruiert werden. Auf theoretischer Ebene wird die Dissertation in den jüngeren Entwicklungen der Mobilitätsforschung verortet, die unter dem Begriff «new mobilities paradigm» zusammengefasst werden können. Auch ein Rahmenmodell, welches auf der umweltpsychologischen Theorie von James J. Gibson basiert, sowie der sozialwissenschaftliche Mobilitätsbiografieansatz sind wichtige Zugänge. 

lok: 49018884 3

exp: 49018884 3 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.551 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486544 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 5

exp: 49018884 5 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.560 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486552 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 8

exp: 49018884 8 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.568 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486560 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 10

exp: 49018884 10 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.576 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486579 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 11

exp: 49018884 11 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.955 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863739 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 13

exp: 49018884 13 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.960 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863747 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 21

exp: 49018884 21 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.590 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486595 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 23

exp: 49018884 23 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.597 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486609 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 24

exp: 49018884 24 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.962 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863755 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 25

exp: 49018884 25 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.604 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486617 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 36

exp: 49018884 36 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.965 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863763 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 51

exp: 49018884 51 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.971 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $0118086378X 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 59

exp: 49018884 59 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.977 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863801 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 75

exp: 49018884 75 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:03.997 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863828 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 107

exp: 49018884 107 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:04.000 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863836 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 108

exp: 49018884 108 1 #EPN
201B/01 $031-01-22 $t22:50:04.003 
201C/01 $031-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01180863844 
208@/01 $a31-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 204

exp: 49018884 204 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.612 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486625 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH 

lok: 49018884 205

exp: 49018884 205 1 #EPN
201B/01 $028-01-22 $t22:56:04.619 
201C/01 $028-01-22 
201U/01 $0utf8 
203@/01 $01179486633 
208@/01 $a28-01-22 $bl 
209S/01 $S0 $uhttps://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148 $XH
LEADER 00000cam a22000002c 4500
001 490188842
003 DE-603
005 20241115183328.0
007 cr||||||||||||
008 220128s2019 xx |||| om u00||u|ger c
020 |a 9783906897363 
035 |a (DE-599)HEB490188842 
040 |a DE-603  |b ger  |c DE-603  |d DE-603 
041 |a ger 
084 |a 900  |q DE-101  |2 sdnb 
084 |a NW 3350  |0 (DE-625)132086:  |0 (DE-603)410950734  |2 rvk 
100 1 |a Spielmann, Benjamin  |e Verfasser  |4 aut  |0 (DE-603)457708999  |0 (DE-588)120296186X  |2 gnd 
245 0 0 |a Im Übrigen ging man zu Fuss.  |b Alltagsmobilität in der Schweiz 1848-1939 
264 1 |a Basel  |b LIBRUM Publishers & Editors LLC  |c 2019 
264 2 |a The Hague  |b OAPEN FOUNDATION 
336 |a Text  |b txt  |2 rdacontent 
337 |a Computermedien  |b c  |2 rdamedia 
338 |a Online-Ressource  |b cr  |2 rdacarrier 
520 |a In drei Hauptteilen der Dissertation werden grundlegende Entwicklungen der Alltagsmobilität in der Schweiz von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg herausgearbeitet. Alltagsmobilität wird als Pendler-, Freizeit- und Einkaufsmobilität verstanden. Der erste Hauptteil beschäftigt sich mit dem Bau und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, der zweite mit dem Aufkommen und der Verbreitung von fünf Verkehrsmitteln (Eisenbahn, Tram, Fahrrad, Automobil, Zufussgehen. Das Zufussgehen wird zu Vergleichszwecken und wegen seiner hohen Bedeutung dazugezählt). Es stellt sich heraus, dass ausgebaute Strassen- und Schienennetze sowie moderne Verkehrsmittel bei alltäglichen Mobilitätsbedürfnissen und -praktiken eine untergeordnete Rolle spielten. Zwar konnten Wege zum Arbeitsplatz dank günstiger Arbeiter- und Monatsabonnemente, der Verdichtung der Fahrpläne sowie der Elektrifizierung der Netze vielfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Auch das Fahrrad war ein wichtiges Pendlerwerkzeug und erlaubte es grossen Bevölkerungskreisen zudem erstmals, die nähere Wohnumgebung an den Sonntagen für mehrere Stunden zu verlassen. Die meisten Strecken wurden im Alltag hingegen zu Fuss bewältigt: Mangelnde Alternativen, geringe finanzielle Handlungsspielräume, das Warten auf Anschlüsse des öffentlichen Verkehrs, die Schadensanfälligkeit der Fahrräder, ein dürftiger Strassenzustand sowie die fehlende Privatsphäre und die beengten Raumverhältnisse in Eisenbahnen und Trams trugen dazu bei, dass viele Menschen Wege im Alltag zu Fuss zurücklegten. Der Automobilbestand nahm zwar stetig zu, weniger als jeder zehnte Haushalt besass vor dem Zweiten Weltkrieg indes ein Automobil. Wegen hoher Anschaffungs- und Betriebskosten sowie der Erfordernis eines Führerscheins spielte das Automobil in der Alltagsmobilität deshalb kaum eine Rolle. Die räumlichen Aktionsradien waren im Alltag oft verhältnismässig klein. Dies zeigte sich bei den Einkäufen und in der Freizeitgestaltung. Die Einkäufe wurden in Verkaufsläden und auf Wochenmärkten getätigt, die in Gehdistanz lagen. Die Freizeit spielte sich häufig in oder nahe der Wohnstätten ab: Im Winter verbrachten viele Menschen die arbeitsfreie Zeit im eigenen Wohnhaus oder bei Nachbarn; dies unter Einbezug von geselligen Aktivitäten wie Singen, Rätseln und Geschichtenerzählen. Im Sommer stand der Spaziergang hoch im Kurs; dies unter anderem deshalb, weil er keine monetären Mittel voraussetzte. Das örtliche Wirtshaus hatte eine grosse Bedeutung für viele männliche Dorf- und Stadtbewohner und wurde von diesen regelmässig frequentiert. Allerdings ermöglichten Gruppenrabatte der Eisenbahngesellschaften und der Schweizerischen Post, dass beispielsweise Schulkinder und Angehörige von Vereinen ihr nahes Umfeld mit Eisenbahn und Postauto auf Schul- und Vereinsreisen punktuell verlassen und entlegene Landesregionen kennenlernen konnten. Alpen- und Seeregionen bildeten häufig das Reiseziel, wo oft auch wirtschaftlich Gutsituierte aus dem In- und Ausland ihre Freizeit verbrachten. Im dritten Teil der Arbeit wird Mobilität anhand von sechs Biografien untersucht, womit die strukturellen Entwicklungen aus den ersten beiden Teilen durch Einzelperspektiven erweitert werden. Die Tendenzen aus den ersten beiden Teilen bestätigen sich dabei weitgehend: Das Zufussgehen ist in allen sechs Biografien die vorherrschende Fortbewegungsart. Dies einerseits deshalb, weil Wege im Alltag generell kurz waren und das nahräumliche Umfeld des Wohnhauses nur vereinzelt verlassen wurde beziehungsweise werden musste. Längere Strecken, etwa für Arzt-, Krankenhaus- oder Verwandtschaftsbesuche, wurden vorzugsweise mit Eisenbahn und Postauto bewältigt. Andererseits zeigt sich in den Biografien, dass Mobilitätsverhalten stark von den Bedürfnissen des Alltags geprägt war. Die Arbeit in der Landwirtschaft und in der Fabrik sowie häusliche Verpflichtungen gaben die Tagesstrukturen der Mobilitätsakteure grösstenteils vor, wodurch kaum finanzielle und zeitliche Spielräume bestanden, um individuelle Mobilitätsbedürfnisse abseits der Zwänge und Routinen des Alltags zu realisieren. Moderne Verkehrsmittel waren einerseits kaum erschwinglich, andererseits mit Ausnahme des Pendelns nur bedingt erforderlich. In den Biografien kommt auch zum Ausdruck, dass die residenzielle Mobilität (Wohnsitzwechsel) eine grosse Bedeutung hatte: Umzüge standen in enger Verbindung mit dem Beginn einer Ausbildung, mit der Gründung einer Familie oder mit dem Wechsel des Arbeitsplatzes. Menschen im jüngeren Alter verliessen das Elternhaus vorübergehend, um Sprachkenntnisse zu erwerben sowie Berufs- und Lebenserfahrungen zu sammeln. Die temporären Wohnsitze dieser Bevölkerungsgruppe lagen nicht selten in anderen Landesteilen oder im Ausland, womit der räumliche Nahbereich deutlich überschritten wurde. Der Dissertation liegt ein breitgefächertes Quellenkorpus zugrunde. Dieses besteht einerseits aus Strassenverkehrszählungen, Eisenbahnstatistiken, Fahrgastzahlen der Bahn- und Tramgesellschaften sowie Automobil- und Fahrradbeständen. Mit diesen eher quantitativen Quellen werden übergeordnete Entwicklungen untersucht. Andererseits kommen qualitative Quellen zum Einsatz, mit denen Aspekte von Mobilität aus einer individuellen Ebene herausgearbeitet werden und die helfen, längerfristige Trends auszuleuchten oder zu hinterfragen. Dazu gehören Zeitungsartikel, Reiseführer und Biografien. In den Biografien, die das Herzstück der qualitativen Quellen konstituieren, können alltägliche Mobilitätsbedürfnisse, -muster und -wahrnehmungen, aber auch Brüche und Übergänge im Mobilitätsverhalten besonders gut rekonstruiert werden. Auf theoretischer Ebene wird die Dissertation in den jüngeren Entwicklungen der Mobilitätsforschung verortet, die unter dem Begriff «new mobilities paradigm» zusammengefasst werden können. Auch ein Rahmenmodell, welches auf der umweltpsychologischen Theorie von James J. Gibson basiert, sowie der sozialwissenschaftliche Mobilitätsbiografieansatz sind wichtige Zugänge. 
648 7 |a Geschichte 1848-1939  |2 gnd 
650 7 |a Mobilität  |0 (DE-588)4039785-3  |0 (DE-603)085108901  |2 gnd 
650 7 |a Verkehr  |0 (DE-588)4062901-6  |0 (DE-603)085175870  |2 gnd 
650 7 |a Alltag  |0 (DE-588)4001307-8  |0 (DE-603)084994274  |2 gnd 
650 7 |a Fußgängerverkehr  |0 (DE-588)4155750-5  |0 (DE-603)085663131  |2 gnd 
651 7 |a Schweiz  |0 (DE-588)4053881-3  |0 (DE-603)085149675  |2 gnd 
655 7 |a Hochschulschrift  |2 gnd-content  |0 (DE-588)4113937-9  |0 (DE-603)085338818 
856 |u https://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/71148  |x Verlag  |z kostenfrei 
912 |a ZDB-94-OAB 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486544  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486552  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486560  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486579  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863739  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863747  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486595  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486609  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863755  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486617  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863763  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)118086378X  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863801  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863828  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863836  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1180863844  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486625  |b DE-603  |c HES  |d d 
924 1 |9 603  |a (DE-603)1179486633  |b DE-603  |c HES  |d d