Carl Hauptmann
Titel: | Carl Hauptmann : ein Einzelgänger zwischen dem Naturalismus und dem Expressionismus / herausgegeben von Edward Białek und Mirosława Czarnecka |
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Beteiligt: | ; |
Veröffentlicht: | Wiesbaden : Harrassowitz Verlag, 2023 |
Umfang: | X, 316 Seiten ; 24 cm x 17 cm, 615 g |
Format: | Buch |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 9783447120692 ; 344712069X |
Hinweise zum Inhalt: |
Inhaltsverzeichnis
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Der Sammelband gedenkt des im niederschlesischen Schreiberhau beheimateten Schriftstellers Carl Hauptmann (1858-1921) und setzt sich kritisch mit seinen in Vergessenheit geratenen Romanen und Dramen auseinander. Es handelt sich um das Werk eines Wanderers zwischen den literarischen Stromungen des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts, dem es kaum gelang, Anschluss an den grossstadtischen Literaturbetrieb zu finden und sich im Kultur- und Theaterleben einen festen Platz zu sichern. In seinen Kontakten mit dessen wichtigsten Vertretern: Verlegern, Theaterintendanten und Regisseuren fiel ihm oft - was ihn stets zutiefst verletzte - die Rolle eines Bittstellers zu. Kurt Pinthus nannte ihn einen "Rubezahl-ahnlichen, versonnenen Ekstatiker, den wir als eine Art Vorlaufer unserer Generation - spater die expressionistische genannt - ansahen"; auch Gottfried Benn sah ihn als einen Expressionisten an. Will-Erich Peuckert dagegen erblickte in ihm einen Mystiker. Die Beitrage des Bandes bringen viele neue Erkenntnisse uber Hauptmanns asthetische Vorlieben zutage, deren Fulle ihn keiner Stromung eindeutig zuordnen lasst. In die naturalistische Szene hineingeboren neigte er doch zum Symbolismus; grossen Respekt zeugte er seinen jungeren Kollegen, die sich mit dem Expressionismus identifizierten; manche Kritiker dagegen glaubten in seinen fruhen Texten Ansatze eines impressionistisch getonten Naturalismus entdeckt zu haben; sein schlesischer Landsmann Jakob Bohme scheint dem zum Mystischen neigenden Hauptmann ein Vorbild gewesen zu sein. So dient die im Titel der Aufsatzsammlung suggerierte Mittelstellung des zu seinen Lebzeiten verkannten und jetzt kaum mehr gelesenen Autors lediglich als Ansatzpunkt fur die Diskussion uber den asthetischen Stellenwert seiner Dramen und Erzahlungen.