Auf der Flucht im eigenen Land

Titel: Auf der Flucht im eigenen Land : politische und institutionelle Herausforderungen im Kontext von Binnenvertreibung / Anne Koch ; Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Verfasser:
Körperschaft:
Veröffentlicht: Berlin : Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, [März 2020]
Umfang: 1 Online-Ressource (38 Seiten) : Diagramme, Illustrationen
Format: E-Book
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
SWP-Studie ; 2020,4 (März 2020)
Schlagworte:
Andere Ausgaben: Erscheint auch als Druck-Ausgabe: Koch, Anne. Auf der Flucht im eigenen Land. - Berlin : Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, 2020. - 38 Seiten
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Bemerkung: Gesehen am 08.06.2020
Zusammenfassung: Zusammenfassung: Während das Thema grenzüberschreitende Flucht seit Jahren ganz oben auf der inter­nationalen Agenda steht, erfährt das zahlenmäßig noch größere Phänomen Binnenvertreibung wenig politische Aufmerksamkeit. Das ist problematisch, da Binnenvertreibung Konflikte fördert und Entwicklung hemmt. Das Problem verschärft sich, wenn Binnenvertreibung lange andauert. Wird einer großen Bevölkerungsgruppe über Jahre die Ausübung von Grund- und Bürgerrechten verwehrt, entstehen hohe gesamtgesellschaftliche Kosten und politische Risiken. Akute Binnenvertreibung kann vielfältige Ursachen haben. Verstetigt sie sich, deutet das auf grundlegende politische Versäumnisse hin. Entsprechend sensibel ist das Thema für die jeweiligen Regierungen. Sie werten internationale Unterstützungsangebote häufig als unzulässige Eingriffe in ihre inneren Angelegenheiten. Auf globaler und regionaler Ebene sind seit Anfang der 2000er Jahre Fortschritte in der Rechtsetzung zu verzeichnen. Die Umsetzung ist aber nach wie vor unzureichend, und es fehlt ein zentraler internationaler Akteur, der sich für die Belange von Binnenvertriebenen stark macht. Voraussetzung für den Schutz und die Unterstützung der Betroffenen ist der politische Wille nationaler Entscheidungsträger. Neue Zugänge lassen sich eröffnen, wenn den Regierungen die Folgen von Binnen­vertreibung klarer vor Augen geführt werden und an ihr Eigeninteresse appelliert wird. Die Bundesregierung sollte dem Thema Binnenvertreibung mehr Aufmerksamkeit widmen und sich besonders für dauerhafte Lösungen einsetzen. Die wichtigste institutionelle Reform bestände darin, wieder einen Sonderbeauftragten für Binnenvertriebene zu ernennen, der dem Generalsekretär der Vereinten Nationen direkt unterstellt ist