Das ehemalige Zwettler Hochaltarretabel (1525)

Titel: Das ehemalige Zwettler Hochaltarretabel (1525) : historischer Kontext - Stilfrage - Werkstatt / Dorothée Antos
Verfasser:
Körperschaft:
Veröffentlicht: Dresden : Sandstein, [2022]
Umfang: 1 Online-Ressource (313 Seiten)
Format: E-Book
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Studia Jagellonica Lipsiensia ; 23
Hochschulschrift: Dissertation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2017
RVK-Notation:
Schlagworte:
Andere Ausgaben: Erscheint auch als Druck-Ausgabe: Antos, Dorothée. Das ehemalige Zwettler Hochaltarretabel (1525). - Dresden : Sandstein, 2022. - 313 Seiten
ISBN: 9783954987276

Das ehemalige Hochaltarretabel der Zisterzienserabteikirche Zwettl (Niederoster-reich) gehorte mit ursprunglich 19 Meter Hohe zu den groaten Flugelretabeln des spaten Mittelalters. Nicht weniger eindrucklich wirken der auaergewohnlich expressive Stil und die hohe handwerkliche Qualitat des heute allein noch erhaltenen, 6,5 Meter hohen Mittelschreins. Das Gewirr von jubilierenden und singenden Engeln, von exal-tierten, albtraumhaft wirkenden Aposteln, wulstigen Wolkenformationen und virtuos wirbelnden Gewandpartien erfordert etwas Zeit, um das mariologische Programm zu entschlusseln. Dies unternimmt die vorliegende Arbeit und kann den monumentalen, 1525/26 vollendeten Auftrag des humanistisch gebildeten Abtes Erasmus Leisser (1512-1545) als fruhe Reaktion der altkirchlich gesinnten Wiener Kreise auf die reformatorische Bewegung Martin Luthers dingfest machen. Mit Johann IV. von Kuenring-Seefeld (1481-1513) lasst sich zudem ein weiterer Beteiligter an dem Groa-auftrag aus der Familie der einstigen Klosterstifter nachweisen. Stil und Werkstatt-zusammenhange werden umsichtig analysiert, mit dem Ergebnis, dass herkommliche einseitig-eindeutige Interpretationen von Stil als alleinigem Ausdruck eines "genialen" Werkstattleiters hier nicht zu befriedigenden Ergebnissen fuhren. Der Personalstil einzelner Beteiligter lasst sich nicht klar auseinanderdividieren, ein "Meister" nicht bestimmen. "Stil" wird vielmehr dem inhaltlich und theologisch gewunschten Ergebnis dienstbar gemacht.