Zusammenfassung: |
Der Komponist und Jazz-Musiker Remo Rau wurde am 19. Juli 1927 als Sohn eines Schweizer Kaufmanns in Yokohama (Japan) geboren. Dort erhielt er an der „Yokohama International School“ Unterricht in Klavier, Musiktheorie und Oboe. Daneben übte er sich als Mitglied des Kirchenchores der Anglikanischen Kirche in Yokohama im Gesang und wirkte zeitweise im Kammerensemble von Yokohama als Oboist mit. 1942 kam Rau zur kaufmännischen Ausbildung in die Schweiz, wo er seine musikalische Ausbildung bei Charles Dobler in Solothurn und bei Wladimir Vogel in Zürich fortsetzte. Von 1944 bis 1947 studierte er an der Zürcher Musikakademie zunächst Oboe, später Klarinette und Saxophon. Nach einer schweren, dreijährigen Tuberkuloseerkrankung widmete sich Rau dem Vibraphon und seit den späten 60er Jahren vermehrt dem Klavier. Als Komponist von ernster Musik blieb Remo Rau weitgehend unbekannt. Von seinen rund 100 bei der SUISA angemeldeten Kompositionen gelangten nur wenige zur Aufführung, wie etwa das Konzert für Flöte, Streichorchester und Perkussion (1965/70) oder Rapport – Komposition für Kammergruppe und Jazz-Quartett (1972). Einen Namen machte sich Rau in erster Linie als Jazz-Musiker. Ab den 1950er Jahren engagierte er sich nachhaltig in der Zürcher Jazzszene. Mit seiner eigenen Formation, dem Three Cities Quartet, nahm er 1959 erfolgreich am Zürcher Jazzfestival teil und übernahm im gleichen Jahr die musikalische Leitung des legendären Jazzklubs „Africana“, in dem er schon in den Jahren zuvor einmal pro Woche mit seiner Band aufgetreten war. 1968 gründete er mit Irène Schweizer die Organisation „Modern Jazz Zürich“, die zehn Jahre lang führende Jazz-Musiker aus ganz Europa nach Zürich holte. Daneben erlangte Rau mit seinen multimedialen Produktionen Ballett und Jazz (1973), Ava und Edam (1974), Multi-Media-Tanztheater (1975), Habli-Babli (1976) und Danse Macabre (1983, ein Auftragswerk der Stadt Zürich) öffentliche Anerkennung. Remo Rau starb am 3. Februar 1987 in Zürich.
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