"Doppelpass" und "schwebendes Volkstum" in Deutschland und Polen: pathologische Normabweichung oder zukunftsweisendes europäisches Identitätsmodell?

Titel: "Doppelpass" und "schwebendes Volkstum" in Deutschland und Polen: pathologische Normabweichung oder zukunftsweisendes europäisches Identitätsmodell?
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Körperschaft:
In: Online-Ressource, 2093-2104 S.
Veröffentlicht: Frankfurt am Main : Campus Verl, 2006
Umfang: Online-Ressource, 2093-2104 S.
Format: Aufsatz
Sprache: Deutsch
Schriftenreihe/
mehrbändiges Werk:
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Schlagworte:
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Bemerkung: Veröffentlichungsversion
begutachtet
Zusammenfassung: Abstract: "In der Diskussion über die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts wurde hitzig um den "Doppelpass" gestritten - allgemein wird er als Anomalie, wenn nicht gar als Pathologieverstanden: als Ausdruck eines "Identitätsdefekts" und Hemmnis für die "Integration", schließlich gar als Ursache von "Loyalitätskonflikten". Dabei wird ausgeblendet, dass eine mindestens sechsstellige Zahl von Deutschen längst zwei Pässe besitzt - auch ohne Nachweis von "Integration" oder auch nur deutsche Sprachkenntnisse. Dabei handelt es sich insbesondere um polnische Oberschlesier, die die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen können, sofern sie diese von einem Vorfahren ableiten können. Die entsprechende Gruppe wird allgemein als "deutsche Minderheit" bezeichnet; allerdings galt sie historisch aus Sicht des deutschen wie polnischen Nationalstaats als "ethnisch unrein", da ihre Identitätsbildung nicht oder zumindest nicht primär entlang nationaler Kategorien erfolgte. Heute werden sie erneut zu einer Hera