Die Blüte der Parteiendemokratie

Titel: Die Blüte der Parteiendemokratie : : Politisierung als Alltagspraxis in der Bundesrepublik, 1969-1980
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Veröffentlicht: Freiburg : Universität, 2023
Umfang: 1 Online-Ressource
Format: E-Book
Sprache: Deutsch
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Bemerkung: Archiv für Sozialgeschichte. - 58 (58) , 201-223, ISSN: 0066-6505
Zusammenfassung: Abstract: Demokratie vor Ort zu praktizieren, so die Grundüberlegung des Beitrags, ist nicht außerparlamentarischen Arenen vorbehalten. Auch Wähler können über den reinen Wahlakt hinaus zu Akteuren werden, die ihre Partizipation an der parlamentarischen Demokratie durch gewisse Handlungen zum Ausdruck bringen. Der Beitrag betrachtet die ‚langen‘ 1970er Jahre in Westdeutschland als eine Phase, da sich die parlamentarische Demokratie sehr stark im lokalen Handeln zeigte. Er untersucht das Aufeinandertreffen zwischen Wählern und Parteien in urbanen Räumen und die Formen ihrer Verständigung über die wichtigen Sachthemen der Zeit. Er zeichnet nach, wie sich Wähler und parlamentarische Vertreter in den Partizipationsdiskurs der Zeit einschrieben und Techniken aus dem Repertoire der Protestbewegungen übernahmen. Damit beschreibt er eine Dekade, in der sich die westdeutsche Parteiendemokratie durchaus als besonders legitim präsentieren konnte, paradoxerweise in einer Zeit, da sie von außerparlamentarischen Akteuren besonders vehement angegriffen wurde. Welche Rolle lokale Praktiken der Wähler dabei spielten, welcher Einfluss von den Protestakteuren ausging, wie die sozioökonomische Krisenstimmung die Annäherung zwischen Wählern und Parteien bedingte, und warum sie gegen Ende der 1970er Jahre wieder an ein Ende kam, versucht der Beitrag zu erklären